Von Dietmar Reiche
Die deutsche Zentralheizungswirtschaft gibt Tipps, wie Verbraucher Energie sparen können
Sind die Tag wieder kälter, muss die Heizung hochgedreht werden. Und das bereitet vielen Verbrauchern angesichts stetig steigender Energiepreise Sorgen. Wie können die Heizkosten verringert werden? Die Vereinigung der deutschen Zentralheizungswirtschaft informiert - und zeigt, welche Fördermittel es für den Umbau der Heizanlage gibt. Die Heizungsbauer setzen vor allem auf moderne Technik und versuchen an zwei Stellen die Brennstoffkosten in den Griff zu bekommen - bei der Wärmedämmung und der Heizungsanlage. Ein Drittel der ungenutzten Energie geht bei älteren Einfamilienhäusern durch den Schornstein, ein Drittel durch die Außenwände. Der Rest verschwindet zwischen Tür- und Fensterritzen oder über das Dach und die Kellerdecke. Genau darunter - im Heizungskeller - stehen mitunter wahre Oldtimer, klagt die Vereinigung der deutschen Zentralheizungswirtschaft (VdZ).
Nach einer Untersuchung des Branchenverbandes werden Heizkessel durchschnittlich erst nach 24 Jahren modernisiert. Jeder zehnte Haushalt nutze das Potenzial moderner Heizungsanlagen nicht - oder mit anderen Worten: Die Branche steht im Investitionsstau. Bereits mit einfachen Mitteln könne man schon recht schnell die Heizkosten senken, sagt Energieberater Jörg Albert:
"Wenn Sie zum Beispiel in einen Heizungsraum hineinkommen und Ihnen schlägt eine recht große Wärme entgegen - auch diese Wärme muss bezahlt werden - da gibt es auf jeden Fall Ansatzpunkte. Man kann seine Rohrleitungen dämmen, das Material kostet im Baumarkt knapp 80 Cent den laufenden Meter. Das amortisiert sich innerhalb von zwei oder drei Monaten."
Bei größeren Investitionen wie die Dämmung der Kellerdecke oder dem Einbau neuer Fenster zögern die Vermieter, Eigenheimbesitzer können sich dies mitunter nicht leisten. Dabei lohnt sich die Modernisierung der Heizungsanlage, rechnet die VdZ vor. In Verbindung mit regenerativen Energien können 40 Prozent der Heizkosten eingespart werden. |
Der Staat hilft mit Förderprogrammen wie zum Beispiel dem Marktanreizprogramm des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Die BAFA zahlt einen Bonus für den Austausch des Heizkessels oder den Einbau einer Solaranlage zur Unterstützung der Heizung. Für diese Solaranlage wird die Prämie pro Quadratmeter berechnet:
"In diesem Programm wird zum einen die solare Energie unterstützt. Da bekommt man bei einer kleinen Anlage einen Zuschuss von etwa 410 Euro bei der Warmwasserbereitung. Für den Austausch des Kessels bekommt man dann noch einmal 750 Euro. Und da gibt es noch eine weitere Komponente, dass man die günstigen Bedingungen aus der KfW und der BAFA in gewisser Weise koppeln kann."
Die KfW, die Kreditanstalt für Wiederaufbau, lockt Eigenheimbesitzer mit dem CO2-Gebäude-Sanierungsprogramm. Energiesparende Investitionen werden kräftig gefördert. So gibt es zum Beispiel einen Zuschuss in Höhe von zehn Prozent der Investitionskosten, maximal 5000 Euro je Wohneinheit. Wer hingegen mehr Geld braucht, kann einen zinsgünstigen Kredit in Höhe von bis zu 50.000 Euro je Wohneinheit in Anspruch nehmen.
Auch die Kommunen und Hersteller bieten Förderprogramme an. Hier den Überblick zu behalten und damit bares Geld zu sparen, ist angesichts des großen Angebotes, schwierig, sagt Energieberater Albert. Hilfe bietet die VdZ, die Vereinigung der deutschen Zentralheizungswirtschaft, mit ihrer tagesaktuellen Internetdatenbank - erreichbar unter der Adresse www.intelligent-heizen.info.
"In dieser Datenbank werden circa 5000 Förderprogramme jeweils aktuell gehalten mit den speziellen Konditionen, also entweder günstigen Krediten oder Zuschüssen, die dort zugänglich sind."
Der Service ist nicht Selbstzweck, sondern verkaufsfördernd. Parallel kann man - über dieselbe Datenbank - den entsprechenden Fachbetrieb suchen. Das Handwerk für Sanitär-Heizung und Klimatechnik setzt dabei auf Beratung. Die Branche will einen Heizungs-Check anbieten. Kessel, Brenner, Pumpen und Ventile werden untersucht. In dem Zehn-Punkte-Programm wird die Heizungsanlage umfassend geprüft. Kostenpunkt: rund 100 Euro. |